„Stiftung für das schwerkranke Kind“ auf dem Rhein gegründet
03.10.2014
Am 03. Oktober 2014 wurde die „Stiftung für das schwerkranke Kind“ gegründet – mitten auf dem Rhein. Sichtlich bewegt haben die drei Stiftungsräte, Prof. Dr. Dr. Bartmann, Ayhan Iskenderoglu und Jens Stevens den Treuhandvertrag auf der MS Cäcilia bei strahlendem Sonnenschein unterschrieben. Unterstützt wird der Stiftungsrat von Prof. Dr. Andreas Müller und Marc Ulrich, die im Kuratorium beratend tätig sein werden. Die Stiftung hat ihren Sitz beim Bunter Kreis Rheinland e.V. in Bonn. Vordringlichste Aufgabe dieser Treuhandstiftung wird es sein, Zustifter zu gewinnen und damit ein Kapitalpolster für die Arbeit des Bunter Kreis zu sichern.
v.l.n.r.: Prof. Dr. Andreas Müller, Jens Stevens, Marc Ulrich, Ayhan Iskenderoglu, Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann
Der Bunte Kreis Rheinland kümmert sich um Familien mit schwerkranken Kindern, die im Großraum Köln, St. Augustin, Bonn oder in Koblenz leben. Er kooperiert hier sehr eng mit der Universitäts-Kinderklinik Köln, der Asklepios Kinderklinik in St. Augustin, der Universitäts-Kinderklinik und dem Marienhospital in Bonn sowie mit dem Kemperhof in Koblenz.
Die Route der historischen MS Cäcilia (Bj. 1931) von Koblenz nach Köln markiert das gesamte Wirkungsfeld des Vereins; der Vertrag wurde genau in der Mitte in Höhe Rolandseck unterschrieben. Mit an Bord waren neben den neuen Stiftungsmitgliedern der Vorstand des Bunter Kreis, viele Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern, die vom Bunten Kreis versorgt wurden oder werden, einige Intensiv-Kinderkrankenschwestern und Nachsorgeschwestern sowie Freunde, Förderer und Gründungsstifter.
„Ich bin sehr froh, dass der Bunte Kreis nun endlich einen Leuchtturm hat, der Familien mit schwerkranken Kindern künftig den Weg in ein sicheres Umfeld zeigen wird“, so Inka Orth, Vorsitzende des Bunter Kreis Rheinland. „Und die Stimmung hier an Bord ist einfach fantastisch. Wir danken den Sponsoren, die mit dazu beigetragen haben, dass uns allen der heutige Tag noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird: der Gilles Personenschifffahrt, dem Bonner IT-Systemhaus Bechtle GmbH & Co. KG, der Metzgerei Spindlböck, der AFG-Recycling und dem Restaurant Alte Mühle Höreth sowie all unseren Spendern, Förderern und Freunden des Bunter Kreis Rheinland.“
Zum Dank überreichte Inka Orth den frisch gebackenen Stiftungsmitgliedern einen „Knotenkurs für Einsteiger“, eine Urkunde, einen kleinen Leuchtturm und eine Schatzkiste mit Kompass, Schiffspfeife und dem Stifterspruch von Antoine de Saint-Exupery: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.“
Die neuen Mitglieder im „Leuchtturm“ des Bunter Kreis gehen nun voller Elan ihrer vordringlichsten Aufgabe nach: der Kapitalbeschaffung. Es sind mitten im Leben stehende Männer mit Familie, die ihr Engagement ehrenamtlich der guten Sache unterstellen. Weil sie, wie alle gleichermaßen betonen, Kinder lieben und weil, so Jens Stevens stellvertretend für seine neuen Amtskollegen „dankbar sind, was die Ärzte, Kinderkankenschwestern in den Kliniken und die Nachsorgeschwestern des Bunter Kreis Rheinland für uns und unser Kind getan haben. Und davon möchten wir wenigstens ein kleines bisschen zurückgeben. Ohne die guten Ärzte und die professionelle Arbeit des Bunter Kreis hätten wir die Krankheit und die Heimkehr unseres schwerkranken Kindes nicht so gut überstanden.“
Mit einer Stiftung kann der Bunte Kreis nun über lange Zeit, selbst über Generationen hinweg, bleibende Ziele verfolgen. Denn das Vermögen der Stiftung bleibt dauerhaft erhalten. Während eine Spende eine einmalige Hilfe ist, fallen bei einer Stiftung kontinuierlich Erträge an, die dem ausgewählten Zweck zufließen. Die Form der Stiftung bietet nicht nur Privatpersonen eine sinnvolle Möglichkeit, den Bunten Kreis nachhaltig zu unterstützen – auch das Vermögen eines Unternehmens kann in eine Stiftung fließen.
Der Bunte Kreis Rheinland hat im vergangenen Jahr etwa 200 schwerkranke Kinder, deren Familien und Geschwisterkinder mit sechzehn Kinderkrankenschwestern, drei Sozialpädagogen und zwei Psychologen betreut. Es sind krebs-, chronisch oder plötzlich schwer erkrankte Kinder und Jugendliche sowie Frühgeborene mit ihren Familien, die unter medizinischen und psychosozialen Belastungen leiden bzw. deren Behandlung koordiniert werden muss.